PSYCHISCHE PROBLEME DURCH ERNÄHRUNGSFEHLER?

Depressionen, Angststörungen, Dauermüdigkeit, Verhaltensstörungen, Halluzinationen, Konzentrationsstörungen, Hautbeschwerden wie Akne und Ekzeme, Darmstörungen, Verdauungsstörungen, Migräne, vorzeitige Alterung (einschließlich Demenz), Pilzinfektionen, Schlafstörungen bei Erwachsenen – Reizbarkeit und schulische Leistungsschwäche (aufgrund von Konzentrationsstörungen) bei älteren Kindern – Weinerlichkeit, Müdigkeit, Apathie bei kleinen Kindern. All das sind nur einige Symptome, die – bei entsprechender Veranlagung – eine glutenreiche Ernährung – neben psychischen Problemen – auslösen kann.

Wie kann eine Ernährung falsch sein, wenn sich bereits viele Menschen über ihre Ernährung Gedanken machen und vermeintlich bewusst einkaufen? Diese Frage ist individuell zu beantworten. Was einem Menschen gut bekommt, kann bei einem anderen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Vollkorbrot mit Käse klingt doch gesund? Wirkt aber bei vielen Menschen als Gift wegen dem Gluten und auch wegen Milcheiweiß.

Reden wir heute über Gluten.

Wo überall ist Gluten? Einfach beantwortet in allem, was Sie in einer herkömmlichen Bäckerei angeboten bekommen.
Brot

Getreide mit hohem Glutengehalt sind Weizen, Dinkel, Roggen, Kamut und Einkorn. Hafer und Gerste haben einen niedrigeren Anteil an Klebereiweiß.

Mais, Hirse,Teff, Buchweizen, Reis sowie Quinoa, Amarant und Buchweizen sind glutenfrei.

Glutensensitivität kann in jedem Alter in Erscheinung treten. Was die Diagnosestellung der Erkrankung anbelangt, lassen sich zwei Häufigkeitsgipfel mit starken Symptomen ausmachen: einer in den ersten Lebensjahren und ein weiterer zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer.

Die Glutensensitivität weist ein großes Spektrum an verschiedenen Symptomen auf. Die Häufigkeit wird auf 6-10% der Bevölkerung geschätzt, allerdings mangelt es an größeren Screeningprogrammen, um die Zahl genau zu sichern.

Welche Ursachen hat die Erkrankung Glutensensitivität, von der man bis jetzt noch wenig gehört hat?

„Gluten“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: Leim. Also Klebstoff.
Diese treffende Bezeichnung weist auf eine besondere Eigenschaft des Glutens an: die Eigenschaft als Kleber-Eiweiß, die in Verbindung mit Flüssigkeit im Brot oder Kuchen für den Zusammenhalt und die lockere Elastizität von Backwerk sorgt.

Doch was macht Gluten so gefährlich? In Gluten stecken die Eiweiße Gliadin und Glutenin (50:50), von denen einzelne Teile giftig sind. Bei einer vererbten Genveränderung kann man die zwei Stoffe Gliadin und Glutenin nicht voneinander abspalten und so entsteht für den Körper etwas Unverwertbares, das als Giftstoff eingestuft und über die Leber, Haut, usw. auszuscheiden versucht wird. Unser Körper kann aber nicht mit einer unbegrenzten Menge von Giftstoffen fertig werden.

Durch Züchtungen wird der Gluten-Anteil im Getreide erhöht, um die Backeigenschaften zu verbessern. Gleichzeitig – um Geld zu sparen – wird das Backverfahren beschleunigt. Wurden früher beim Sauerteig die toxischen Eiweiße in einem mehrstufigen Reifeprozess durch Lactobazillen oder Hefen abgebaut, kann heute bei Schnellbackverfahren dieser Abbau nicht mehr stattfinden. Bis zu 30% Gluten setzen Bäcker und Brotfabriken dem Mehl zu, um das Volumen von Brot und Gebäck zu vergrößern und einen locker-elastischen Teig zu erhalten. So kann es passieren, dass durch das Zusetzen im Mehl mehr Gluten steckt, als im Getreide selbst. Das gilt leider auch für das meiste Biogebäck. Es war nie vorgesehen, dass Menschen mehrmals täglich (Müsli, Nudeln, Pizza, Brot etc.) verarbeiteten Weizen mit hochkonzentriertem Gluten essen sollen.

Obwohl die Glutensensitivität in erster Linie eine Erkrankung des Dünndarms ist, können Darmbeschwerden im Hintergrund stehen oder gänzlich unbemerkt bleiben. Viele Symptome der Erkrankung werden durch Mangelerscheinungen begleitet, denn der geschädigte Dünndarm kann insbesondere bestimmte Mineralstoffe (Kalzium, Eisen usw.) und Vitamine (A, B12, D, E, K usw.) nicht oder nur eingeschränkt aufnehmen. Zudem kann es zum Verlust von Wasser, Eiweiß und Elektrolyten über den Darm kommen. Blutarmut (Anämie) könnte auch ein wichtiger Hinweis auf Glutensensitivität sein. Dies ist wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der erkrankte Darm zu wenig Eisen aufnehmen kann.

Derzeit gibt es nur eine Möglichkeit der Behandlung: sich Zeitlang glutenfrei zu ernähren. Die Symptome verbessern sich üblicherweise schon nach wenigen Tagen. Spätestens nach zwei Wochen tritt eine deutliche Besserung ein. Eine strikte glutenfreie Diät bringt in über 95% eine rasche symptomatische Besserung der körperlichen Beschwerden und meist auch eine messbare organische Heilung.

Der Stoffwechsel im Körper (Nahrung) und der Stoffwechsel im Gehirn (Psyche) sind eng miteinander verbunden und gehen Wechselwirkungen ein, weil die Informationen über die Nervenbahnen ohne Unterbrechung fließen. Körper und Psyche sind im permanenten Austausch miteinander.
Denken Sie nur daran, wenn Sie als Kind ihren Spinat aufessen mussten, kam keine gute Laune auf.

Bereits im antiken Griechenland wurde das Wechselspiel zwischen Leib und Seele erkannt. Hippokrates beschrieb, dass körperliche und psychische Prozesse in permanenter Beziehung und Austausch zueinander stehen. Wenn ich etwas zu mir nehme, das ich nicht gut verdauen kann, wird es mein gesamtes System in eine Richtung verschieben, die auch meine psychische Befindlichkeit betrifft.

Bei einer Glutensensitivität ist es empfehlenswert, strikt glutenfrei zu essen, da man annimmt, dass sich die Glutensensitivität nach ca. einem Jahr strikter glutenfreier Ernährung wieder zurückbilden kann. Eine gute, ganzheitliche, ärztliche Begleitung ist absolut sinnvoll, damit der Darm mit hilfreichen Nahrungsergänzungmitteln und guten Bakterien zusätzlich unterstützt wird.

Jedem steht es offen sich über Gluten weiter zu informieren und die eigenen Symptome ernst zu nehmen. Eine glutenfreie Diät kann eine erhebliche Verbesserung der psychischen Symptome bewirken und das ganz ohne Medikamente. Es zahlt sich aus, es auszuprobieren.

HIER noch ein interessanter Artikel von Primal State

Quellen:
Fa. Schär – Psychische Probleme bei Zöliakie

Gesellschaft für das richtige Essen

Netdoktor

Zentrum der Gesundheit